Entstehung des Vereins

Der "Arbeitskreis Humanitäre Unterstützung im Landkreis Cham“ hat sich auf Grund von persönlichen Einzelinitiativen gebildet, die ihren Ursprung in Besuchsfahrten in den achtziger Jahren zu deutsch-böhmischen Ansiedlungen im Banater Bergland in Rumänien hatten. Der sich auf Grund des Zusammenbruchs des kommunistischen Systems in Rumänien im Jahr 1989 und 1990 ergebende Auswanderungsdruck unter der deutschstämmigen Bevölkerung und die vielen persönlichen Hilferufe führten dazu, dass sich eine lockere Arbeitsgemeinschaft bildete, die Unterstützung leistete. Hierbei zeigte sich, dass das isolierte Handeln einzelner nicht ausreichte. Neben der Hilfestellung für die Übersiedelung in die BRD, insbesondere im Aufnahmeverfahren, wurden bereits im Jahr 1990 Hilfslieferungen nach Wolfsberg und Weidenthal in Rumänien durchgeführt.

Auf Grund der Beschäftigung mit den deutschen Minderheiten im Karpatenraum kam die - damalige - Arbeitsgemeinschaft mit deutschen Siedlungen in den ukrainischen Karpaten in Kontakt. Es handelte sich um die deutschen Dörfer um Munkatsch sowie die ca. 180 km südlich gelegene ehemalige österreichische Holzfällersiedlung Königsfeld. Bereits 1993 wurde die erste Hilfslieferung in dieses Gebiet durchgeführt. Wegen der dortigen erheblichen Notlage wurden diese Hilfen, die zunächst unter der Schirmherrschaft des Roten Kreuzes abgewickelt, verstärkt, wobei sich der Schwerpunkt auf das Bergdorf Königsfeld (Ust-Corna) und die dort befindliche Region verlagerte.

 

Organisationsstruktur, Aufgaben und Zusammensetzung des Arbeitskreises

 

Im Hinblick auf den Arbeitsumfang und die gebotene Intensität wurde immer mehr deutlich, dass ein lockerer Zusammenschluß nicht ausreicht. Auf der Jahreshauptversammlung im Jahr 1996 wurde darauf hin ein Arbeitskreis als nichtrechtsfähiger Verein, der rechtlich eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts, darstellt, gegründet. Der Arbeitskreis wird nach außen hin vom 1. Vorstand vertreten, wobei über jede Einzelmaßnahme eine einvernehmliche Entscheidung bei den in Abstand von ein bis zwei Monaten stattfindenden Mitgliederversammlung herbeigeführt wird.
 
Der Arbeitskreis hat sich zum Ziel gesetzt, schwerpunktmäßig für ein begrenztes Gebiet Hilfe für Mitmenschen zu leisten, in dem die konkrete Notlage dies erfordert. Ferner soll strukturelle Unterstützung angegangen werden, um äußere Rahmenbedingungen zu verbessern. Dadurch werden wiederum positive Impulse ausgelöst, die zur Linderung von persönlichen Mangelsituationen beitragen können.
 
Ferner wird durch das Handeln des Arbeitskreises dazu beigetragen, dass auch in der hiesigen Bevölkerung die Solidarität und das Bewußtsein, Menschen in Not zu helfen, wächst.
 
Vom Finanzamt Cham wurde der Arbeitskreis auf Grund seiner Statuten förderungsfähig im Sinne des Gemeinnützigkeitsrechts anerkannt.
 
Hatte der Arbeitskreis bei seiner Gründung 10 Mitglieder, sind dies zwischenzeitlich ca.30 Mitglieder. Die Gewinnung neuer Mitarbeiter bewies sich als positiv. Die Arbeitsbelastung konnte auf mehrere Schultern verteilt werden. Andererseits sollte der Kreis an engagierten Mitarbeitern aber überschaubar bleiben, um die sich aus persönlichen Beziehungen ergebende Effektivität zu erhalten.
 
Oberstes Prinzip des Arbeitskreis ist die ehrenamtliche Mitarbeit. Die Leistungen der Mitglieder werden unentgeltlich erbracht. Dadurch fallen im Ergebnis keine unproduktiven Kosten (z.B. ihr Verwaltung) an.
 
Der Arbeitkreis wurde zunächst für zwei Jahre von dem Vorstand Josef Mühlbauer geleitet. Ihm folgte Josef Meyer. Der jetzige Vorstand Anton Bachmeier ist seit Frühjahr 2001 tätig.
 
Der Arbeitskreis finanziert sich vor allem durch Mitgliederbeiträge, Spenden aus dem örtlichen Einzugsbereich von Cham und Zuschüsse von regionalen und überregionalen Wohltätigkeitsorganisationen. Hier sind insbesondere die Aktion „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks, der Rotary Club und der Lions Club zu nennen.