Finanzielle Hilfe für abgebrannte Dörfer

Arbeitskreis Humanitäre Unterstützung besuchte Ausgrabung von Grafenried in Tschechien und konkretisiert das Spendenprojekt in der Ukraine.

 

 

Die AK-Mitglieder bei der Besichtigung des "verschwundenen Dorfes" Grafenried mit Helmut Roith (li.)
Die AK-Mitglieder bei der Besichtigung des "verschwundenen Dorfes" Grafenried mit Helmut Roith (li.)

Die Jahreshauptversammlung des Arbeitskreises “Humanitäre Unterstützung im Landkreis Cham” war eine grenzüberschreitende Veranstaltung. Neben den Mitgliedern, die aus dem Landkreisgebiet kommen, nahmen daran auch Freunde aus Tschechien teil. Außerdem war die Versammlung in ein kulturelles Programm verpackt, das sowohl Besichtigungen in Bayern als auch in Böhmen beinhaltete. Die Gruppe traf sich in Furth im Wald, hatte dort eine Betriebsbesichtigung und fuhr dann nach Klentsch ins“Baar-Museum”.

 

Bilanz in Bischofteinitz

Besonders freuten sich die AK-ler über die Bereitschaft des Mesners der Klentscher Pfarrkirche “St. Martin”, ihnen das Gotteshaus aufzuschließen.


Den “böhmischen Teil” der Versammlung hatte der Waldmünchner Franz Reimer organisiert. Er führte die Arbeitskreismitglieder nach Untergrafenried, von wo aus die Ausgrabungen des “verschwundenen Dorfes” Grafenried auf tschechischer Seite besucht wurden. Reimer erwies sich dabei als versierter Kenner der deutsch-tschechischen Geschichte und erinnerte auch daran, dass nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und bis etwa 1955 unzählige Dörfer entlang der tschechischen deutschen Grenze “geschliffen” worden sind. Darunter war auch Grafenried, dessen Ruinen und Grundmauern seit einigen Jahren von Helmut Roith und einigen Helfern freigelegt werden.

Von Grafenried, das jetzt Lucina heißt, fuhr die Gruppe nach Bischofteinitz, wo der Vorsitzende Anton Bachmeier über 2013 und 2014 Bericht erstattete.

Dabei wurde deutlich, dass sich der Arbeitskreis für das ukrainische Ust Corna, mit deutschem Namen Königsfeld, einsetzt. 2013 wurden von Elisabeth und Walter Ruhland und Franz Reimer aus Waldmünchen Sammelaktionen gestartet, wozu die Waldmünchner Apotheke St. Stephan Pflegebetten und medizinisches Gerät beisteuerte. Zusammen mit Kleidung und Bettwäsche gingen die Hilfsgüter vor allem an das Altenheim in Königsfeld, das der Arbeitskreis auch mit 1800 Euro für 17 neue Fenster unterstützte.

Bachmeier berichtete von Inspektions-Fahrten, bei denen sich die Mitglieder vor Ort von den Arbeiten an den Schulen, den Kindergärten und dem Altenheim überzeugten, welche vom Arbeitskreis vor allem auch finanziell unterstützt werden. Dabei erfahren die Männer aus dem Landkreis Cham auch immer wieder, wie dankbar die Menschen in Königsfeld in den Westkarpaten für die langjährigen Hilfsaktionen sind. Allein im Kindergarten sind in den vergangenen Jahren schon 9000 Euro verbaut worden, so Bachmeier. Er erinnerte auch an die Schule in Myslivka, wo 1000 Euro den Einbau von Toiletten ermöglichten.

 

Hilfe für Königsfeld in der Ukraine

Aktuell engagiert sich der Arbeitskreis für ein Fahrzeug, das in Königsfeld sowohl dem Altenheim als auch dem Krankenhaus als Transportfahrzeug dienen soll. Der Kleinbus wurde gespendet und auch für den Umbau und die Ausstattung mit einer Trage mit Tragegestell fand sich ein Sponsor.

Im Juni wird der AK wieder auf eine Inspektionsfahrt gehen und dabei auch das Transportfahrzeug überbringen. Für die Sanierung des Waisenhauses Korolewo spenden die Rotarier einen beachtlichen Betrag, informierte Bachmeier, man möchte sich auch für ein Müllentsorgungskonzept in Königsfeld einsetzen und an der Schule in Myslivka steht die Wasserversorgung zur Sanierung an. Viel Arbeit also, die auf die Mitglieder des Arbeitskreises wartet, wobei die Beschaffung der finanziellen Mittel oder auch Sachspenden im Vordergrund steht.