Inspektionsreise Rumänien und Ukraine

Um zu sehen, wie sich die bisher geleistete Unterstützung ausgewirkt hat und wo Hilfe notwendig wäre, unternahmen Mitglieder des Arbeitskreises „Humanitäre Unterstützung im Landkreis Cham“ unter Führung des 1. Vorsitzenden Anton Bachmeier im Juni eine Inspektionsreise nach Rumänien und in die Ukraine.

Dort wurden in den vergangenen Jahren mehrere Projekte durch Sachspenden und Finanzmittel bei Bauvorhaben unterstützt.

Vor allem Renovierungen und Verbesserungen in Kindergärten und Krankenhäusern standen dabei im Vordergrund. Obwohl, wie sich die Teilnehmer der Fahrt überzeugen konnten, die bisherigen Leistungen gut genutzt wurden, trugen die Ansprechpartner vor Ort doch noch weitere Wünsche und Bedarf vor. So weit es die Finanzen des Arbeitskreises – die Arbeit finanziert sich nur aus Spenden- in nächster Zeit zulassen, werden weitere Maßnahmen gefördert.

Ukraine

Acht Tage unterwegs waren Mitglieder des Arbeitskreises „Humanitäre Unterstützung im Landkreis Cham“ in Rumänien und in der Ukraine. Neben Vorsitzendem Anton Bachmeier nahmen Wolfgang Althammer, Max Heiland, Franz Adam, Michael Pielmeier, Günther Hofmann und Andreas Althammer teil. Erstes Ziel war Königsfeld in Rumänien, eine unter Kaiserin Maria Theresia gegründete ehemalige Holzfällersiedlung. Im Theresiental, wie die Gegend dort deshalb auch genannt wird, leben noch viele Menschen mit deutschsprachiger Abstammung und die auch meistens noch deutsch sprechen. In Königsfeld hatte der Arbeitskreis bereits vor einigen Jahren die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens gefördert. Damals konnten mit Hilfe der Aktion „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks 14 Zimmer saniert und vor allem auch sanitäre Anlagen eingerichtet werden. Beim Besuch in Königsfeld konnte der Arbeitskreis der Bitte der Kindergartenleitung nach zwei weiteren Toiletten für die ganz kleinen Kinder entsprechen und stellte 930 Euro dafür zur Verfügung. Für den Kindergarten im Nachbarort Russisch Mokra wurden 1500 Euro bewilligt, damit dort zunächst zwei Zimmer renoviert werden können. Weiterer Bedarf wäre aber gegeben.

Korolewo

Wo dringend Unterstützung gebraucht wird, sahen die Teilnehmer vor Ort bei Pfarrer Johann und den Nonnen
Wo dringend Unterstützung gebraucht wird, sahen die Teilnehmer vor Ort bei Pfarrer Johann und den Nonnen

Die Fahrt führte dann weiter in die Ukraine nach Korolewo, wo sich ein Kinder- und Waisenheim befindet, das dringend Unterstützung bräuchte. Dort wurde den Besucher aus Deutschland durch Pfarrer Johann, den griechisch-katholischen Priester, herzlich empfangen. Er gab Auskunft über die Geschichte und den Baufortschritt der Einrichtung sowie die Schwierigkeiten im Umgang mit den Behörden. Ursprünglich wurde der Kindergarten und das Waisenhaus alleine durch Priester Johann sowie seinen Verwandten und Freunden durch Spenden finanziert. Der Priester bekam daher vom Staat keinerlei Unterstützung, nachdem an einen privaten Betreiber keine Zuschüsse vergeben werden. So sah sich Priester Johann gezwungen, sein Lebenswerk offiziell an die Nonnen des angeschlossenen Nonnenklosters zur übertragen.

Pfarrer Johann mit einigen Kindern vom Waisenhaus
Pfarrer Johann mit einigen Kindern vom Waisenhaus

Im Waisenheim werden zurzeit 17 Waisenkinder im Alter zwischen 3 und 19 Jahren, und im Kindergarten 54 Kinder durch vier Nonnen aus dem Kloster betreut. Der Besuch des Kindergartens ist für arme Kinder kostenlos, Kinder aus Familien mit etwas Geld bezahlen umgerechnet 0,20 Euro am Tag. Da der Kindergarten ohnehin bereits aus allen Nähten platzt, aber noch eine lange Warteliste besteht, da nicht alle Kinder aufgenommen werden können, wäre eine Erweiterung dringend nötig. Die momentan dringendste Baumaßnahme wäre allerdings die Reparatur der Dächer an drei Gebäuden, die mit undichtem Blechdach gedeckt sind und durch die bei Regen Feuchtigkeit eindringt und Mauern und Putz auch in den bereits liebevoll renovierten Räumen schädigt. Beim Rundgang durch die Räume konnten sich die Mitglieder des Arbeitskreises selbst davon überzeugen, dass eine Reparatur der Dächer zur Sicherung der Bausubstanz dringend vonnöten wäre. Rund 20 000 Euro, so sind die Sanierungskosten geschätzt, würde die Dachsanierung kosten. Es gäbe offensichtlich noch viel zu tun, so das Resümee nach der Inspektionsfahrt, und der Arbeitskreis wird sicherlich jede ihm mögliche Unterstützung gewähren, wenn er auch weiterhin mit Spenden rechnen kann.